Aussicht ohne Ansicht 1, Acryl auf Leinwand

Philosophische Praxis

"Die philosophische Praxis weiß nicht Bescheid. Manchmal aber weiter". 

Gerd Achenbach 

Philosophische Praxis ist Lebensberatung für Menschen und Organisationen, die durch Fragen zu Lösungen führt. Sie sucht den Dialog und dient dem Denken selbst, das sie in Bewegung bringt, weitet und vertieft. Dabei ist sie weder belehrend noch werden philosophische Einsichten verordnet. Vielmehr geht es ihr darum, sich zum "Alltags-Denken", zu persönlichen Denkgewohnheiten und zu Denksystemen ins Verhältnis zu bringen, Sinn (ggf. auch Unsinn) zu erforschen und Denkblockaden zu überwinden. Der philosophische Dialog muss deshalb nicht unbedingt zu einem bestimmten Ziel führen, auf jeden Fall aber weiter. Im besten Fall dorthin, wo sich der denkende und fühlende Mensch seiner Rolle und Verantwortung bewusst wird, Sinn stiftende Antworten auf seine Fragen findet und danach handelt. Indem sie mit der Schulung des eigenständigen und kritischen Denkens zur Klärung und Orientierung beiträgt, kann die philosophische Praxis befreiend wirken und ebenso beruhigen wie inspirieren. In diesem Sinne kann sie zu besseren Entscheidungen, zu mehr Lebensklugheit und zu neuen Horizonten für das persönliche sowie das Leben von Unternehmen und Organisationen führen. 

Als Gestalterin von Denkprozessen ist die philosophische Praxis keine inhaltlich fachliche Expertise, weshalb sie sich gewissermaßen für die Reflexion aller Fragen eignet, die das Leben stellt. Dazu gehören so grundlegende Themen wie Lebenssinn, persönliche Identität, Kommunikation, interpersonelle Beziehungen, Wertebestimmung oder persönliches Wachstum. Ebenso  eignet sie sich für die Reflexion spezifischer Bereiche wie berufliche Situationen, Karrierentwicklung, Familienkonflikte, Beziehungskrisen, Lebensstile, Gesundheitsfragen, Umweltethik, Nachhaltigkeitsdebatten, Technologieethik oder digitale Transformation. 

Philosophische Praxis setzt keine höhere Bildung voraus und kann von jedem interessierten Menschen - ob Privatperson, Führungskraft oder Unternehmer - in Anspruch genommen werden. Ich arbeite mit verschiedenen Formaten, die ich je nach Situation, Fragestellung und Neigung meiner Klient:in gestalte, z.B. die philosophische Sprechstunde, Museums- oder Ateliervisiten, Vortrag und Gespräch, Textlektüre, Kreativ-Workshops, Spaziergänge in der Natur oder Gesprächskreise. 

Wozu Kunst 
in der philosophischen Praxis ?

"Wenn du nicht so handelst wie du denkst, wirst du am Ende so denken, wie du handelst."

Blaise Pascal

Mit künstlerischen (Selbst-) Erfahrungen und in der Begegnung  mit Kunstwerken können ästhetische Wahrnehmungen hervorgerufen werden, die dem Menschen einen umfassenderen Zugang zur Welt ermöglichen. Denn Kunst trägt dazu bei, das lineare Denken zu verlassen und die Welt in ihrer Vielfalt und Komplexität zu erkennen. Mein Konzept der philosophischen Praxis mit Kunst basiert auf der phänomenologischen Ästhetik. Sie betont das enge Verhältnis von Wahrnehmung und Kunst, wobei sie das Körpererleben als Schlüssel für die Beziehung des Menschen zur Welt betrachtet und die Verbindung der Sinne (Synästhesie) als Grundlage der Weltgestaltung. 

Für meine philosophische Praxis sind Kunst und Kreativität  eine methodische Ergänzung. In meinen Beratungen und in der Moderation schaffe ich Situationen für direktes Erleben und die subjektive Perspektive. Im Mittelpunkt stehen das individuelle Empfinden und Erkennen, die Akzeptanz und Wichtigkeit des Erlebten statt Objektivität und Analyse, Erklärungen und Rationalisierung. Dies ermöglicht eine tiefe Einblicknahme in die Struktur und Merkmale der eigenen erlebten Realität. Das kritische Hinterfragen grundlegender Annahmen und Vorausannahmen ist ein wesentlicher Teil meiner  Praxis und ermutigt dazu, die eigenen Überzeugungen und Annahmen bezüglich der Wirklichkeit zu reflektieren. Dies führt zu einer ständigen Neubewertung und Überprüfung der eigenen Perspektive auf die Welt.

Meine Beratung setzt weder künstlerische Fähigkeiten noch Expertenwissen über Kunst voraus. Vielmehr geht es darum, gerade in schwierigen Phasen der Orientierungslosigkeit, Unsicherheit und Angst, berührt zu bleiben, die Gedankenwelt in Bewegung zu halten und den Prozess der Reflexion mit Lebendigkeit, Humor und Schönheit zu bereichern. Dazu können uns spontane Skizzen mit Bleistift und Papier ebenso dienlich sein wie spielerische Improvisationen mit Farben, Worten, Mimik und Gesten. Letztendlich dient uns die Kreativität - sei es in ihrer vollendeten Form als fertige Kunstwerke von "echten" Künstlern oder als unsere eigenen Produktionen - dazu, uns intensiver zu erfahren, mehr von uns selbst zu erleben und auszuleben, Antworten auf unsere Fragen zu finden und Probleme effektiv und nachhaltig zu lösen. 

Aussicht ohne Ansicht 2, Acryl auf Leinwand

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